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Strom, Gas, Erdöl und Elektromobilität
Elektrizität
Elektrizität spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft, indem sie eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Nutzungen und Dienstleistungen bereitstellt. Die Qualität der Stromversorgung in Luxemburg gehört zu den besten in Europa, und es ist unerlässlich, dass ihre Nachhaltigkeit, Sicherheit und erschwinglichen Preise auch in Zukunft gewährleistet sind. Gleichzeitig befindet sich der Stromsektor in einer Übergangsphase, um die Herausforderungen, die sich aus der Dekarbonisierung der verschiedenen Sektoren ergeben, aktiv anzugehen und die im integrierten nationalen Energie- und Klimaplan (PNEC) festgelegten Ziele zu erreichen. So dürfte Strom in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen, da er relativ leicht zu dekarbonisieren ist und äußerst flexibel für eine Vielzahl von Endnutzungen wie Transport, Heizung und Kühlung, industrielle Prozesse usw. eingesetzt werden kann.
Im Stromsektor wird daher auf die Aufrechterhaltung und angemessene Entwicklung des Strommarktes in Luxemburg und darüber hinaus geachtet werden. Aufgrund seiner Größe und seiner Merkmale ist der Austausch von Strom mit den Nachbarländern von größter Bedeutung und wird auch weiterhin durch ein Engagement auf europäischer und regionaler Ebene unterstützt werden. Denn das zusammengeschaltete Stromübertragungsnetz ermöglicht es, die Versorgungssicherheit des Landes aufrechtzuerhalten oder sogar zu erhöhen und eine optimale Integration in den europäischen Energiemarkt zu gewährleisten.
Dank der neuen intelligenten Zähler werden der Eigenverbrauch sowie die Bildung von Energiegemeinschaften wichtige Bestandteile in der Energiewende sein, ebenso wie die Teilnahme an Flexibilitäts- oder Energieeffizienzprogrammen oder die Anwendung von Stromverträgen mit dynamischer Preisgestaltung.
Elektromobilität
Die Elektromobilität spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Ziele, die im integrierten nationalen Energie- und Klimaplan (PNEC) aufgestellt wurden. Sie trägt dazu bei, die Treibhausgasemissionen und den Energieverbrauch im Verkehrssektor deutlich zu senken sowie die lokalen Emissionen von Luftschadstoffen und Lärm zu reduzieren. Um die Ziele der Dekarbonisierung und Energieeffizienz zu erreichen, sieht der PNEC vor, dass im Jahr 2030 49% der PKW-Flotte elektrifiziert sein sollen. Um dies zu erreichen, ist eine geeignete Ladeinfrastruktur auf allen Ebenen erforderlich. Um eine Basisinfrastruktur für das öffentliche Laden zu gewährleisten, entschied man sich für den Aufbau einer gemeinsamen nationalen Infrastruktur namens "Chargy" mit 800 Ladestationen, die auf öffentlichen Plätzen und Parkplätzen sowie auf Park-and-Ride-Plätzen installiert werden, darunter 88 des Hochleistungsladetyps "Super Chargy", die alle mit 100% erneuerbarem Ökostrom versorgt werden.
Um die Entwicklung der Elektromobilität weiter voranzutreiben, werden in Zukunft weitere private Projekte für zusätzliche Ladeinfrastrukturen gefördert.
Neben der öffentlichen Ladeinfrastruktur ist es auch wichtig, dass die Nutzer von Elektrofahrzeugen zu Hause von einer zuverlässigen und technisch sicheren Ladeinfrastruktur profitieren können. Die großherzogliche Verordnung vom 19. August 2020 zur Einführung einer finanziellen Unterstützung für die Einrichtung privater Ladestationen für Elektrofahrzeuge unterstützt Privatpersonen finanziell bei der Suche nach einer geeigneten Ladeeinrichtung.
Das Aufladen am Arbeitsplatz und die Infrastruktur für das Aufladen von Firmenflotten vervollständigen das Ökosystem, das notwendig ist, um die Ziele für die Elektromobilität in Luxemburg zu erreichen.
Erdgas
Im Erdgassektor bleibt die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in der Übergangsphase zu einer dekarbonisierten Energienutzung von entscheidender Bedeutung - sei es durch Verbindungsleitungen mit dem integrierten europäischen Markt oder durch die technische Sicherung der bestehenden Infrastruktur. Da bis 2050 die Nutzung von fossilem Erdgas verschwinden soll, kann die bestehende Gasinfrastruktur eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen, sei es für den Transport von dekarbonisiertem Gas (power to gas) oder von grünem Wasserstoff. So wird das innovative Projekt der Integration des luxemburgischen und des belgischen Marktes in einen einzigen belgisch-luxemburgischen Gasmarkt auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Erdölerzeugnisse
Im Bereich der Erdölerzeugnisse wird eine detaillierte Analyse und Bewertung des Bedarfs an Lagerkapazitäten auf nationalem Gebiet vorgenommen, wobei die nationalen Ziele für 2030 und die langfristige Perspektive für 2050, die im PNEC zurückbehalten wurde, berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Entwicklung der Speicherkapazitäten auf europäischer Ebene bis 2030 und 2050 analysiert, wobei der Entwicklung der Kapazitäten in den Nachbarländern besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Diese Analyse sollte Wege zur Optimierung der Versorgungssicherheit mit Erdölerzeugnissen aufzeigen und gleichzeitig der Notwendigkeit Rechnung tragen, den Verkehrs- und Wärmesektor bis 2050 zu dekarbonisieren.