Universität Luxemburg und Ministerium für Wirtschaft errichten Lehrstuhl "Chair in Digital Procurement"

Die Universität Luxemburg und das Wirtschaftsministerium haben eine Vereinbarung über die Einrichtung eines Lehrstuhls für digitale Beschaffung unterzeichnet. Der Lehrstuhl wird dem Centre for Logistics and Supply Chain (LCL) der Fakultät für Rechts-, Wirtschaftswissenschaften und Finanzwirtschaft angeschlossen und soll Studierende des Masterstudiengangs im Einsatz neuer Technologien und der Informatik im Beschaffungswesen ausbilden.

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Der Lehrstuhl soll ein zukunftsorientiertes wissenschaftliches Programm umsetzen, zu dem das Studium neuer Beschaffungstechnologien sowie die Forschung im Bereich digitale Beschaffung gehört. Das Projekt ist eine direkte Reaktion auf die Nachfrage des Marktes nach einer Exzellenzplattform für Beschaffung in Luxemburg und wird deshalb vom CPO Club (Chief Procurement Officer Club) unterstützt, einer Organisation aus den CPOs von sieben führenden Unternehmen (Amazon, ArcelorMittal, Delphi, Ferrero, Leaseplan, SES und Vodafone), die in Luxemburg regionale Beschaffungszentren unterhalten.

Aufbau in zwei Phasen

Der Lehrstuhl für digitale Beschaffung wird in zwei Phasen aufgebaut. In der ersten Phase wird der Master of Logistics and Supply Chain Management im Studienjahr 2020/2021 um ein Modul für Digital Procurement ergänzt. In der zweiten Phase, ab dem Studienjahr 2021/2022, sollen sich Studierende des Masterstudiengangs auf digitale Beschaffung spezialisieren können. Im Rahmen des Studiengangs wird der Kontakt zwischen Studierenden und interessierten Unternehmen hergestellt, die gemeinsam Forschungsprojekte in der Beschaffung verfolgen möchten. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf den Einfluss neuer Technologien, wie künstlicher Intelligenz, maschinellen Lernens und Blockchain, gelegt werden.

Lehrstuhlinhaber ist Nils Löhndorf, Associate Professor am LCL. Er unterrichtet analytische Methoden und Data Science sowie Entscheidungsfindung unter unsicheren Umständen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der stochastischen Optimierung und deren Anwendung im Betriebsrisikomanagement, insbesondere in der Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien und der Energiebeschaffung. "Ein Lehrstuhl, der mit CPOs internationaler Unternehmen zusammenarbeitet, deren Hauptsitze in Luxemburg liegen, bietet eine einzigartige Chance, Talente ins Land zu locken und an der Universität Luxemburg ein Exzellenzzentrum für digitale Beschaffung aufzubauen", erklärt Prof. Löhndorf.

Die Vereinbarung wurde vom Luxemburger Wirtschaftsminister, Franz Fayot, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Universität, Yves Elsen, und dem Rektor der Universität, Professor Stéphane Pallage, unterzeichnet. Der Lehrstuhl für digitale Beschaffung wird zunächst für vier Jahre eingerichtet und vom Wirtschaftsministerium kofinanziert.

Verbindung der Glieder der Kette

Luxemburg ist durch eine einzigartige Kombination an Faktoren für die Einrichtung dieses Lehrstuhls prädestiniert. Dazu zählen die Anwesenheit hochkarätiger, in der Beschaffung aktiver Unternehmen, der CPO Club, das LCL als logistische Säule der Wirtschaft sowie die Digitalstrategie der Regierung.

"Die Universität ist von der Einrichtung dieses Lehrstuhls begeistert", so Stéphane Pallage. "Die Optimierung der Beschaffung und der damit zusammenhängenden Logistik ist unter den aktuellen globalen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine lohnende Herausforderung. Wir sind stolz darauf, durch unsere Forschung und Lehre die lokale Logistik, eine der Säulen der wirtschaftlichen Diversifikation, stärken zu können."

"Seit seiner Einrichtung vor vier Jahren in Zusammenarbeit mit dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat sich das LCL einen Namen als führendes Zentrum für Logistik und Lieferketten gemacht. Es bietet einen hochkarätigen Masterstudiengang, lockt die unterschiedlichsten Partner für Forschungsprojekte an und wird für seine wissenschaftliche Exzellenz ausgezeichnet", führt Professor Benny Mantin, der Direktor des LCLs, aus. "Erst vor Kurzem hat das Zentrum während der Pandemie seinen immensen Wert unter Beweis stellen. Bei dieser Gelegenheit arbeitete es eng mit medizinischen Fachkräften zusammen, um die Versorgung mit grundlegenden Medizinprodukten sicherzustellen, und untersuchte die Widerstandskraft der Lieferketten."

Claude Meisch, Minister für Hochschulbildung und Forschung, fügt hinzu: "Mit der Schaffung des Zentrums für Logistik und Supply Chain Management im Jahr 2015 an der Universität Luxemburg hat die Universität die Bedürfnisse des Wirtschaftssektors antizipiert und seitdem deutlich gezeigt, dass sie mit den im Bereich der Logistik entwickelten Kompetenzen auf die Nachfrage der Unternehmen des Zuliefersektors reagieren kann."

Der Minister für Wirtschaft, Franz Fayot, sagte: "Durch die Ausbildung qualifizierter Experten in einem bestimmten Bereich stärkt der Lehrstuhl für Digitale Beschaffung die Dynamik und die positive Entwicklung Luxemburgs als Logistik- und Lieferketten-Drehscheibe weiter. Mit dem Aufkommen der Digitalisierung und der neuen Technologien wird die Beschaffungsfunktion in der Tat als strategisch für das Management der Lieferkette eines Unternehmens betrachtet."

Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft / Universität Luxemburg

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