Raumfahrt

Luxemburg startete 1985 mit der Gründung der Société Européenne des Satellites (SES), die zum heute führenden Unternehmen für Satellitenkommunikation weltweit geworden ist, sein Weltraumabenteuer.

Mit dem Beitritt zur Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Juni 2005 machte Luxemburg einen weiteren wichtigen Schritt in seiner Politik zur Entwicklung des Raumfahrtsektors. Die Möglichkeit zur Teilnahme an ESA-Programmen hat luxemburgischen Unternehmen neue Perspektiven eröffnet, da ihnen so ein geeigneter Rahmen für die Entwicklung ihrer Technologien, Produkte und Dienstleistungen geboten wird.

Weltraumstrategie

Die vom Ministerium festgelegte Weltraumstrategie wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Das Ziel der aktuellen Strategie (2023–2027) besteht darin, die Bemühungen zur Entwicklung der luxemburgischen Raumfahrtbranche als Vektor der Diversifikation und des Fortbestands der luxemburgischen Wirtschaft, aber auch als wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit der Aktivitäten auf der Erde fortzusetzen und dabei einen verantwortungsvollen Umgang mit den Aktivitäten im Weltraum zu bevorzugen.

Luxembourg Space Agency (LSA)

Die Weltraumstrategie wird von der luxemburgischen Raumfahrtagentur Luxembourg Space Agency (LSA) umgesetzt, die dem Ministerium für Wirtschaft untersteht.

Ziel der LSA ist es, die Entwicklung der luxemburgischen Raumfahrtindustrie zu fördern, indem sie das Wirtschaftswachstum der Branche unterstützt und Synergien mit Unternehmen und Einrichtungen außerhalb der Raumfahrtbranche schafft. Die LSA hat auch die Aufgabe, die Entwicklung von Kompetenzen und Fachwissen zu fördern, um die nachhaltige Entwicklung der luxemburgischen Raumfahrtbranche zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützt die LSA die Bildungs- und Forschungsinfrastrukturen und fördert Luxemburg und sein Ökosystem auf internationaler Ebene.

Rechtlicher Rahmen

Im Jahr 2016 rief das Ministerium für Wirtschaft die Initiative SpaceResources.lu ins Leben, die darauf abzielt, die friedliche Erforschung und nachhaltige Nutzung von Weltraumressourcen zu fördern. Mit dem Gesetz vom 20. Juli 2017 über die Erforschung und Nutzung der Weltraumressourcen hat Luxemburg dann als erstes Land in Europa und zweites Land weltweit einen rechtlichen Rahmen geschaffen, der eine Aneignung der Weltraumressourcen anerkennt.  Dieses Gesetz definiert auch die Regeln für die Genehmigung und Überwachung privater Missionen zur Erforschung und Nutzung von Weltraumressourcen, um Unternehmern aus der Branche einen geeigneten Rahmen für die Durchführung dieser Art von Aktivitäten zu bieten.

Das Gesetz vom 15. Dezember 2020 über die Weltraumaktivitäten schafft seinerseits einen rechtlichen Rahmen für die Genehmigung und Überwachung der Weltraumaktivitäten und ermöglicht so das Management von Risiken im Zusammenhang mit Weltraumaktivitäten und der Haftung des Staates.

Diese Texte tragen dazu bei, ein sicheres und attraktives Umfeld für Betreiber, Investoren und Unternehmer zu schaffen, und sind daher ein wertvolles Instrument für die wirtschaftliche Entwicklung der Raumfahrtbranche in Luxemburg.

Internationale Beziehungen

Die internationale Zusammenarbeit ist ein wesentliches Element bei der Umsetzung der luxemburgischen Weltraumstrategie.

Überwachung und ein starkes Engagement in den Lenkungsausschüssen der Programme der ESA, der EU und der Vereinten Nationen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Umsetzung den Erwartungen des Landes entspricht. Luxemburg war zudem von Anfang an an den internationalen Bemühungen zur Harmonisierung globaler Regeln für die friedliche Erforschung und Nutzung der Weltraumressourcen beteiligt.

Parallel dazu hat das Land in den letzten Jahren zahlreiche bilaterale oder multilaterale Kooperationen aufgebaut.

Forschung und Bildung

Das European Space Resources Innovation Centre (ESRIC), das weltweit erste Innovationszentrum, das ausschließlich den Weltraumressourcen gewidmet ist, wurde 2020 gegründet.

Mit dem Ziel, den Nachwuchs der Unternehmen der Raumfahrtbranche auszubilden, bietet die Universität Luxemburg einen "Master in Space Technologies and Business" sowie einen "Master in Space, Communication and Media Law" an.

Das Programm LuxYGT (Young Graduate Trainee) bietet jungen Hochschulabsolventen die Möglichkeit, zwei Jahre lang bei der ESA zu arbeiten.

Beihilfen und Unterstützung für Unternehmen

Luxemburg bietet Unternehmern aus der Branche nicht nur einen geeigneten rechtlichen Rahmen, sondern auch verschiedene Beihilfen an, darunter: 

  • das Accelerator-Programm Fit 4 Start, von dem sich ein Teil speziell an Start-ups der Raumfahrtbranche richtet; 
  • das Inkubator-Programm für Start-ups des ESRIC; 
  • LuxIMPULSE, ein Programm, das Finanzmittel bereitstellt, um in Luxemburg ansässige Unternehmen bei der Kommerzialisierung innovativer Ideen zu unterstützen.

Mehr zu den vom Ministerium für Wirtschaft angebotenen Beihilfen finden Sie in der Rubrik "Dienste für Unternehmen".

Fazit

In den letzten Jahren haben sich in Luxemburg zahlreiche Unternehmen niedergelassen, die im Bereich der Raumfahrttechnologien und insbesondere der Erforschung und Nutzung der Weltraumressourcen tätig sind. Im Jahr 2024 bestand das luxemburgische Weltraumökosystem aus mehr als 80 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mehr als 1.400 Mitarbeiter beschäftigten.