Zum letzten Mal aktualisiert am
Cleantech
Die Gründung und Entwicklung von Unternehmen im Bereich Umwelttechnologien sind Prioritäten der wirtschaftlichen Diversifikationsstrategie der luxemburgischen Regierung und von wesentlicher Bedeutung für die Bewältigung der Herausforderungen des grünen Wandels, des Klimawandels und des Verlusts der Biodiversität.
Luxemburg hat sich zum Ziel gesetzt, Vorreiter beim gleichzeitigen ökologischen und digitalen Wandel zu werden, indem es in zirkuläre, nachhaltige Projekte investiert und auf CO2-Neutralität hinarbeitet.
Luxemburg strebt die Entwicklung widerstandsfähiger, kohlenstoffarmer und zirkulärer Wertschöpfungsketten an, wobei der Schwerpunkt auf der Baubranche und den Tätigkeiten im Landwirtschafts- und Nahrungsmittelbereich liegt.
Dabei stehen Energieeffizienz und rationelle Ressourcennutzung bei gleichzeitiger Stärkung der Versorgungssicherheit und Nutzung erneuerbarer Energien im Vordergrund, gefolgt von der Elektrifizierung durch erneuerbare Energien, dem erneuerbaren Wasserstoff und letztendlich der Abscheidung und Nutzung von CO2 für bestimmte Aktivitäten, die nicht anderweitig dekarbonisiert werden können.
Da die Branche sehr heterogen und vielfältig ist, beschränken sich die Bemühungen nicht nur auf reine Cleantech-Unternehmen, sondern umfassen auch andere Branchen, die nachhaltige und saubere Technologien entwickeln, wie zum Beispiel das nachhaltige Bauen, die nachhaltige Mobilität oder die Kreislaufwirtschaft.
Kreislaufwirtschaft
Seit der industriellen Revolution funktionieren unsere Volkswirtschaften linear. Natürliche Ressourcen werden genutzt, um daraus Produkte herzustellen, die dann als Abfall enden. Es ist eine "Wegwerfwirtschaft".
Die Kreislaufwirtschaft ist im Vergleich zum linearen Modell eine weitere Einsparmöglichkeit. Die Leitlinien der Kreislaufwirtschaft sind einfach: Produkte und Dienstleistungen entwerfen, die keinen oder weniger Abfall oder Verschmutzung erzeugen; die Nutzungsdauer dieser Produkte und der Materialien, aus denen sie bestehen, weitestmöglich verlängern; schließlich wiederverwenden oder recyceln. Ein Wechsel von einem linearen Modell zu einem zirkulären Modell.
Das Ministerium für Wirtschaft fördert diesen Paradigmenwechsel hin zu einer Kreislaufwirtschaft, insbesondere durch Berücksichtigung der Grundsätze des zirkulären Produktdesigns, der Erweiterung der Nachhaltigkeit und der Verlängerung der Lebensdauer von Produkten, zirkulärer Geschäftsmodelle sowie der Nutzung zirkulärer Daten.
Im Februar 2021 veröffentlichte die Regierung die "Strategie für eine Kreislaufwirtschaft Luxemburg", die Instrumente und Methoden zur Anwendung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in wichtigen Wirtschaftsbranchen Luxemburgs vorschlägt, mit einem ganzheitlichen Ansatz der Wertschöpfungskette. Auf dem Portal economie-circulaire.lu werden die Kernelemente der Strategie erläutert.
Darüber hinaus hat die Regierung die Initiative "Product Circularity Data Sheet (PCDS)" ins Leben gerufen, die darauf abzielt, zirkuläre Daten zu Produkten zu standardisieren, indem klare, überprüfbare und standardisierte Informationen darüber bereitgestellt werden, wie ein Produkt entworfen und hergestellt wird, wobei sein gesamter Lebenszyklus abgedeckt wird.
Im Jahr 2023 gründete das Ministerium für Wirtschaft Terra Matters mit dem Ziel, die Verwaltung und Vermarktung des Product Circularity Data Sheet (PCDS) sicherzustellen und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.
Ökologisches Bauen (nachhaltiges Bauen)
Das Ministerium für Wirtschaft ist Gründungsmitglied des Nationalen Rats für nachhaltiges Bauen (CNCD, Conseil national pour la construction durable), dessen Ziel es ist, einen konzertierten nationalen Ansatz für nachhaltiges Bauen zu etablieren, nachhaltiges Bauen zu fördern, Luxemburg auf dem Markt der Großregion zu positionieren und starke Verbindungen mit internationalen Organisationen wie dem World Green Building Council zu schaffen.
Ein Leuchtturmprojekt, an dessen Entwicklung das Ministerium seit 2023 in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren des CNCD arbeitet, ist der "Luxemburger Fahrplan für kohlenstoffarmes Bauen", in dessen Rahmen die für die Umsetzung der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden benötigten Instrumente entwickelt und der Branche zur Verfügung gestellt werden sollen.
Das Ministerium für Wirtschaft ist außerdem Mitbegründer der WIG Neobuild, dem technologischen Innovationszentrum für die Branche des nachhaltigen Bauens. Ziel von Neobuild ist es, das Monitoring und den Transfer in Sachen Technologie und Vorschriften für die Innovation in der Baubranche zu beschleunigen und zu erleichtern. Die Schwerpunkte der WIG liegen in den Bereichen nachhaltiges Bauen (Materialien, zirkuläres Bauen, gesunde Gebäude, intelligentes Bauen) und Bauen 4.0 (Digitalisierung, Automatisierung, Montagetechniken vor Ort).
Das Ministerium war an der Entwicklung des neuen "Leitfadens für nachhaltiges Bauen" beteiligt, der nun in Form des digitalen Portals www.noba.lu (Nohalteg Bauen) veröffentlicht wird und die bewährten Praktiken für nachhaltiges Bauen in Luxemburg zusammenfasst.
Für weitere Informationen zum nachhaltigen Bauen in Luxemburg siehe die Rubrik "Nachhaltiges Bauen".
Nachhaltige Mobilität
Die Regierung unterstützt auch die Branche der intelligenten Mobilität als eine Priorität der wirtschaftlichen Diversifikation. Die Entstehung datengesteuerter Mobilitätsdienste, einschließlich der geteilten, kooperativen, vernetzten und automatisierten Mobilität, wird aktiv gefördert.
Angetrieben von seinen eigenen spezifischen Herausforderungen in Sachen Mobilität setzt sich das Land für die Dekarbonisierung des Verkehrs und die Einführung eines integrierten multimodalen Mobilitätssystems ein.
Ziel ist es, Luxemburg in diesem Bereich zum Vorreiter in Europa zu machen, indem es sich als lebendiges Labor für intelligente Mobilitätslösungen positioniert.
Der AutoMobility-Campus in Bissen soll diese Ziele unterstützen. Als regelrechtes Freiluftlabor fördert der Standort die Ansiedlung von Forschungs- und Innovationsaktivitäten. Seit 2024 gibt es auf dem Campus das erste nach den ökologischen Prinzipien der Kreislaufwirtschaft errichtete Parkhaus sowie einen eigenen Inkubator.
Beihilfen für Unternehmen
Das Ministerium für Wirtschaft bietet den Unternehmen mehrere Beihilfen an, einige davon speziell für die Cleantech-Branche.
Weitere Beihilfen werden über die Agentur zur Förderung von Innovation und Forschung Luxinnovation angeboten.
Die Klima-Agence, die nationale Informations- und Beratungseinrichtung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien, bietet Unternehmen eine neutrale und kostenlose Grundberatung an, um ihnen einen Überblick darüber zu geben, wie sie ihren Energieverbrauch senken, erneuerbare Energien verwerten und die damit verbundenen staatlichen Subventionen nutzen können.
Die Initiative Klimapakt fir Betriber verzeichnet in einem Katalog alle Maßnahmen und Lösungen, die Unternehmen zur Verfügung stehen, um sie bei ihren Bemühungen in Sachen Dekarbonisierung und Energiewende zu unterstützen.